Kein Bürgerslalom durch die Nassauer Straße – OBG möchte bei der alten Trassenführung bleiben

Oberursel (20. Januar 2017).- Die Nassauer Straße soll auf ihrer bisherigen Trasse bleiben, an die Weingärtenumgehung angeschlossen und kreuzungsfrei über die Straßenbrücke nach Bad Homburg weitergeführt werden. Dafür will sich die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) stark machen. „Es ist anerkennenswert, dass die Stadt auf alle Interessen Rücksicht nehmen und Klagen vermeiden will,“ meint OBG-Fraktionsvorsitzender Georg Braun. Die vorgeschlagenen Slalomstrecken mit und ohne Tieferlegungen, hohen Lärmschutzwänden, Einbahnstraßen, abrupt endenden Fahrradspuren und komplizierten Abbiegeverhältnissen könne aber keiner wirklich wollen. Der Durchgangsverkehr müsse aus Oberursel herausgehalten und nicht kreuz und quer über das Bahnhofsviertel verteilt werden, wo er die bisherigen und die neuen Anwohner gleich von zwei Seiten beschallen würde.

Braun wies darauf hin, dass für die bisher vorgestellten Lösungen alles Grün- und teures Bauland für Querstraßen geopfert werden müsste. Die Stadt verliere Einnahmen, die sie dringend benötige, und vermindere die Attraktivität für private Baulösungen auf dem bisherigen Raab-Karcher-Gelände.

Stattdessen, so schlägt die OBG vor, sollte die bisherige Trasse weitgehend beibehalten und der Verkehrslärm durch bewährte Maßnahmen wie lärmgeminderten Asphalt, Geschwindigkeitsbeschränkung und landschaftsverträglichen Lärmschutz gedämpft werden. Auf dem Parkplatz am Bahnhof könne das geplante Parkhaus entstehen und durch eine Stichstraße angebunden werden. Die bisherigen Bushalteplätze müssten nicht verändert werden.

Der Ausbau des Verkehrsknotens Weingärtenumfahrung/Nassauer Straße sei ein wichtiger Schritt, Verkehr aus Richtung Kronberg und aus Oberursel über die Gablonzer Straße und Frankfurter Landstraße Richtung Autobahnzufahrt Kalbach abzuleiten. Das werde Oberhöchstadter Straße, Feldbergstraße, Allee und andere Innenstadtstraßen entlasten. Die Nassauer Straße bleibe dank der beschränkten Geschwindigkeiten eine Durchfahrt zweiter Wahl. Bei Raab-Karcher entfalle der störende Hol- und Bringverkehr mit Last- und Lieferwagen. Der durch Neubauten bedingte Anliegerverkehr werden sich auch durch den fußläufigen öffentlichen Nahverkehr in Grenzen halten.

Eine Absage erteilt die OBG den vor allem im Internet verbreiteten so genannten Bürgerplänen, die den Verkehr halb unter der Erde an den Häusern ihrer Initiatoren vorbeilenken wollen. „Die Zeit der unterirdischen Lösungen in seit der Jahrtausendwende vorbei,“ betont Braun, nämlich seit dem Zeitpunkt, als die Stadt Oberursel plötzlich alle Trog- und Tunnellösungen fast alleine finanzieren sollte. „Die ganzen Diskussionen darüber an runden und eckigen Tischen haben nichts gebracht,“ meint Braun.

Die Stadtverordnetenfraktion der Oberurseler Bürgergemeinschaft hatte sich Anfang der Woche auf einer Sondersitzung ausgiebig mit den vorliegenden Verkehrsplänen im Bahnhofsbereich befasst und kontrovers diskutiert. „Wir wollen aber Ergebnisse sehen und keine Luftschlösser bauen,“ meint Braun.

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