OBG feierte ihr 50-jähriges Bestehen im Rathaus
Oberursel, 30. Oktober 2016.- Locker und unterhaltsam ging es zu bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) am Sonntag im Rathaus. Gleich nach der Begrüßung durch Frank Kothe stürzte der Rechtspfleger des Bad Homburger Registergerichts in Gestalt von Roland Ruppel in den Georg-Hieronymi-Saal und stellte fest, eine rechtsgültige Gründung der Wählervereinigung habe garnicht stattgefunden. Hauptzweck der am 31. Oktober 1966 von elf Anwohnern der Dornbachstraße ins Leben gerufenen Bürgergemeinschaft e.V. sei laut Satzung die „Pflege bürgerlichen Brauchtums“ gewesen. „Und wo“, fragte er, „hat die OBG jemals das Brauchtum gepflegt?“ Als Ruppel vorschlug, die OBG neu zu gründen und alle Anwesenden – darunter Vertreter fast aller Parteien – zu Gründungsmitgliedern zu machen, gelang es Kothe, den Spuk zu beenden. Er machte geltend, dass die 48 Jahre der OBG im Oberurseler Stadtparlament reine Brauchtumspflege gewesen seien.

„Rechtspfleger“ Roland Ruppel versuchte vergeblich, dem Vorsitzenden Frank Kothe (links) die Versammlungsleitung zu entreißen. Foto: Reinhart Stoll
Bürgermeister Hans-Georg Brum, der mit den hauptamtlichen Stadträten Christof Fink und Thorsten Schorr teilnahm, lobte in seinem Grußwort, dass die OBG sich auf wichtige kommunalpolitische Themen konzentriere und diese hartnäckig verfolge. So habe sie sich für die Weingärtenumgehung und gegen den Widerstand von Parteien und Bürgerinitiativen – auch seinen eigenen – unbeirrbar für die Nordumfahrung eingesetzt und damit letztlich recht behalten.
Frank Kothe erinnerte in einem Rückblick auf die OBG-Geschichte an umstrittene und zum Teil verwirklichte Vorhaben, gegen die die OBG Widerstand geleistet habe, wie den Bau von Hochhäusern im Norden und in der Innenstadt, den geplanten Ausbau der Berliner Straße und Hohemarkstraße zur Stadtautobahn nach dem Vorbild der Eschersheimer Landstraße in Frankfurt, die geplante Ansiedlung der Alten Leipziger und von drei- bis viertausend Bürgern in der Atzelhöhl ohne ausreichende verkehrliche Erschließung und den Bau weiterer zum Teil mehrspuriger Hauptverkehrsstraßen, die Oberursel durchziehen sollten. An allen kritischen Punkten hätten sich Bürgerinitiativen gebildet und dann in der OBG ihre politische Heimat gefunden.
Zu den Pionieren der OBG zählte Kothe den Gründungsvorsitzenden Wilhelm Löhr, den ersten Fraktionsvorsitzenden Dr. Werner Bode, den ehemaligen Vorsitzenden Albert Wolf, den Motor der Gründungsjahre und Stadtrat Hans Rey, den Sprecher der Initiative Oberhöchstadter Straße Otto Wackermann und der Initiative Hohemarkstraße Dr. Konrad Michael, den Vordenker der OBG Dr. Waldemar Kramer, den langjährigen Stadtrat Helmut Reutter, die Vorsitzende und Stadträtin Ilse Flötenmeier und den langjährigen Fraktionsvorsitzenden Karl Böhle.

Jubiläumsfeier 50 Jahre Oberurseler Bürgergemeinschaft am 30. Oktober 2016 im Rathaus Oberursel, Georg-Hieronymi-Saal. Geehrt wurden langjährige Mitglieder der OBG. Anwesend waren von links Wolfgang Neef, Albert Ruth, Lothar Sprenger, Gisela Grützmacher, Roser Casasus, Anna-Luise Akopians Hayrabti, Wolfgang Pristaff, Dr. Henriette Kramer, Gerhard Koch. Foto: Christoph Müllerleile
Dr. Kramers Tochter, die Verlegerin Dr. Henriette Kramer, schilderte in Reimform die Gründerzeit der OBG im Wohnzimmer des Vaters, die sie als Kind miterlebt hatte.
Ein weiterer OBG-Pionier, Wolfgang Pristaff, konnte bei der Feier persönlich geehrt werden. In seiner Laudatio würdigte der Stadtverordnete Dr. Christoph Müllerleile dessen 40-jähriges ununterbrochenes Engagement in der Oberurseler Kommunalpolitik.
Kothe ehrte, zum Teil in Abwesenheit, zusammen mit seinem Stellvertreter Jürgen Kremser langjährige Mitglieder: Anna-Luise Akopians Hayrabti für 35 Jahre Mitgliedschaft, Gerhard Koch für 36, Erika Pristaff 37, Helmut Cunz 39, Dr. Henriette Kramer 39, Dr. Irene Schwartzkopff 39, Hans Schneider 40, Wolfgang Neef 41, Roser Casasus 43, Karl Böhle 45, Gisela Grützmacher 46, Albert Ruth, Professor Dr. Wolfgang Klausewitz und Lothar Sprenger für jeweils 48 Jahre in der OBG.
OBG-Fraktionsgeschäftsführer Andreas Bernhardt lud zu einem schriftlichen Quiz über die OBG-Geschichte ein, bei dem Stadtverordnetenvorsteher Gerd Krämer (CDU) den Gutschein für eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft in der OBG und sein Vorgänger Dr. Christoph Müllerleile (OBG) ein Plakat aus dem Wahlkampf 2006 mit seinem eigenen Porträt gewann. Beide hatten am besten geraten. Der dritte Preis, eine OBG-Mütze, ging an Anna-Luise Akopians Hayrabti.

Sichtlich erfreut nahm Stadtverordnetenvorsteher Gerd Krämer (CDU) aus den Händen von Andreas Bernhardt den Gutschein für eine kostenlose Jahresmitgliedschaft in der OBG entgegen. Er ließ allerdings offen, ob er ihn einlösen wird. Foto: Helmut Reichel
Das Streicherensemble der Musikschule Oberursel unter Leitung von Irina Wand erfreute mit klassischer und zeitgenössischer Musik.

Es spielte das Streicherensemble der Musikschule Oberursel unter Leitung von Irina Wand. Foto: Helmut Reichel
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