Oberursel, 01. April 2016. „Die Diskriminierung korpulenter Menschen im Oberurseler Hallenbad muss aufhören,“ fordert die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG). „Dicke Menschen sind kein schöner Anblick, beanspruchen viel Platz und trauen sich deshalb immer seltener in öffentliche Schwimmbäder,“ stellt Fraktionsgeschäftsführer Andreas Bernhardt fest. Er kündigte an, dass die OBG für die erste Sitzung des neuen Stadtparlaments am 28. April einen Dringlichkeitsantrag auf Einführung von Sonderöffnungszeiten für Dicke stellen werde.
Für dicke Menschen sollte ähnliches wie für das Frauenschwimmen gelten, für das es bereits Sonderöffnungszeiten gebe, betont Bernhardt in einer Pressemitteilung zum 1. April. „Ich weiß ja selbst nur zu gut, wie es ist, wenn man etwas korpulenter ist. Man zeigt sich einfach nicht gerne in der Öffentlichkeit nur mit einer Badehose bekleidet. Frauenschwimmen hat sich mit Blick auf die Besucherzahlen bewährt. Ein adäquates Angebot für Dicke wäre schon gut. Ich würde das nutzen. Mein OBG-Kollege Roland Ruppel sicher auch“, meint er, und ergänzt: „Wir Dicken brauchen einfach Rückzugsräume. Dies gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.“
OBG-Fraktionsvorsitzender Georg Braun räumt ein, dass die Zielgruppe hier im Vergleich zum Frauenschwimmen etwas überschaubarer sei, vermutet aber dennoch eine Marktlücke. Ihm sei kein anderes Bad mit einem entsprechenden Angebot bekannt. „Hier spielen religiöse Gründe keine Rolle, aber die Gesundheit und die Erhaltung der Gesundheit besonders für Menschen mit Übergewicht sollten wir in unserer Stadt auch ein gutes Angebot machen können. Schwimmen soll ja sehr gesund und gelenkfreundlich sein“, betont Braun. Die Schwallwasserbehälter im Hallenbad sollten auch mögliche überproportionale Wassermengen auffangen können.
Braun zeigt sich sicher, dass sich weitere Fraktionen im Stadtparlament einer solchen Initiative anschließen werden.