Trauer um Helmut Reutter

OBG würdigt verstorbenen Stadtrat a.D. Helmut Reutter

Oberursel (16.11.2015).- Der Stadtälteste Helmut Reutter ist am 10. November im Alter von 91 Jahren verstorben. Er war Mitbegründer der Oberurseler Bürgergemeinschaft OBG und für sie dreißig Jahre lang, von November 1972 bis Dezember 2002, als ehrenamtlicher Stadtrat im Oberurseler Magistrat tätig. In den Jahren 1989 bis 1991 leitete er ehrenamtlich das Sozialdezernat der Stadt. In einem am Montag (16.11.) veröffentlichten Nachruf erinnert OBG-Vorsitzender Frank Kothe daran, dass kein anderer Oberurseler Mandatsträger seiner Heimatstadt so lange im Magistrat gedient habe wie Helmut Reutter.

Reutter war insgesamt viermal zu Beginn einer Wahlperiode der ältesten Volksvertreter unter den Gewählten. 1989, 1993, 1997 und 2001 leitete er als Alterspräsident die erste Sitzung des Stadtparlaments. Von Dezember 1972 bis März 1993 war Reutter stellvertretender Vorsitzender im Beirat Bommersheim.

Reutter war von Beruf Oberamtsanwalt. Unter seinen Kolleginnen und Kollegen erfreute er sich großer Beliebtheit und Anerkennung, war er doch fast dreißig Jahre im Personalrat und fünfzehn Jahre als Vorsitzender im Bezirkspersonalrat der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main tätig.

Beliebt und geschätzt war Reutter auch bei den Mitgliedern des Sozialverbands VdK, dessen Vorsitzender in Oberursel und auf Kreisebene er Jahrzehnte lang war. Durch seine juristischen Kenntnisse und seine eigenen schmerzlichen Erfahrungen während der Kriegszeit als Schwerkriegsbeschädigter konnte er die Mitglieder fachkundig beraten.

Reutter gehörte zu den Mitgründern der OBG. Sie entstand 1967 aus drei Interessengemeinschaften, der IG Oberhöchstadter Straße/Maasgrund, der IG Nord/Hohemarkstraße und IG Nassauer Straße, der Helmut Reutter angehörte. Als Anwohner der Nassauer Straße war für  ihn der Bau des Feldbergzubringers als Umgehungsstraße vordringlich, und dafür setzte er sich mit ganzer Kraft ein. „Er war es, der schließlich den Bau des Zubringers im Bonner Verkehrsministerium  bewirkte,“ erinnert Kothe, „allerdings auf Kosten seiner Gesundheit.“ Er erlitt einen Herzinfarkt bei den Diskussionen und dem Telefonterror rund um den Bau der heutigen Nordumfahrung der Stadt. „Reutter trug dazu bei, dass aus der ‚Vorgartenpartei‘, wie die OBG lange genannt wurde, eine Ernst zu nehmende Wählerinitiative wurde, die sich für die Gesamtstadt einsetzt,“ hebt Kothe hervor.

Gewürdigt wurden Reutters ehrenamtlichen Tätigkeiten durch die Verleihung der Ehrenbezeichnung „Stadtältester“, die Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und dem Ehrenbrief des Landes Hessen.

Helmut Reutters Gattin Anneliese starb vor neunzehn Jahren. Der Verstorbene entschlief friedlich in einem Frankfurter Krankenhaus, umgeben von seiner Familie. Er hinterlässt Tochter Gabriele und die Enkelinnen Alicia und Arabel.

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Helmut Reutter

Über Christoph Müllerleile

Ich bin Mitglied der Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) in Oberursel (Taunus).
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