Oberursel.- Mit Unverständnis hat die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) auf das Abschalten der städtischen Internetseite hessentag2011.de zum Hessentag 2011 reagiert. Seit dem 1. Oktober sei die offizielle Hessentagsseite der Stadt in den Besitz eines Werbeunternehmens in Übersee gegangen, stellte OBG-Internetexperte Andreas Bernhardt fest. Die Stadt habe damit ohne Not Hunderte von Verlinkungen zum Oberurseler Hessentag ins Niemandsland geschickt, darunter solche der Hessischen Landesregierung, von Sponsoren des Hessentags und von Wikipedia. Kaum abzuschätzen seien auch Quellennachweise in gedruckten Broschüren, auf Plakaten, in Aufsätzen und wissenschaftlichen Studien, die auf nunmehr vernichtete Seiten von hessentag2011.de verweisen.
Die Nachhaltigkeit war ein großes Schlagwort zum Hessentag in Oberursel. Für Bürgerinnen und Bürger sowie für Gäste der Stadt, wäre der Erhalt der Hessentagshomepage mehr als wünschenswert gewesen. Es war die Seite um nachzusehen, welche Veranstaltungen und Aktionen zum Hessentag stattgefunden haben.
Bernhardt, der selbst für einige Onlineauftritte verantwortlich ist, meint, es zeuge von unprofessionellem Umgang mit Kommunikation im Internet, eine vielbesuchte Homepage aufzugeben und kommerziellen Anbietern zu überlassen, die sich solche Seiten gerne schnappten, um sie an Werbekunden weiterzuvermieten. Da die Hessentags-Webseite der Stadt mit Hunderten anderer Webseiten verlinkt sei, hätten sie ein gutes Schnäppchen gemacht. Die Stadt Oberursel aber sei blamiert, auch gegenüber anderen Hessentagsstädten.
„Wer viele Millionen in einen Hessentag steckt, dann aber nicht mal ein paar Cent mehr im Jahr für die Erhaltung der Informationen zur Veranstaltung mit vielen Fotos und Erinnerungen investieren möchte, handelt gelinde gesagt kleinkariert und töricht“, meint Bernhardt. Es sei zwar richtig, dass sich noch einige Informationen auf der offiziellen Webseite der Stadt wiederfänden, nach denen Außenstehende aber mühsam suchen müssten.
Schon mit einem Minimalaufwand von 15 Euro im Jahr hätte die Stadt wenigstens die Domain behalten und eingehende Anfragen auf die Homepage oberursel.de umleiten können. Die Seiten wären ja nicht mehr aktiv zu bearbeiten gewesen und hätten somit auch keine neuen Kosten verursachen können.