Das Oberurseler Bäreneck befindet sich an der Straßenkreuzung Vorstadt/Oberhöchstadter Str./Adenauer Allee und Liebfrauenstraße. CDU, SPD und FDP wollen dort 524.000 Euro in einen Umbau investieren. Wir halten das für falsch.
Wir haben momentan nicht eine Zeit mit knappen Kassen, sondern sehr knappen Kassen. Oberursel plant für dieses Jahr ein Minus von 11 Millionen Euro. Hoffen wir mal, dass die Steuereinnahmen wie geplant kommen und schönes Wetter währende des Hessentages ist.
Das Bäreneck wurde das letztmalig vor ca. 20 Jahren mit dem Abriss des Gasthaus „Zum Bären“ und dem Neubau der „Bären-Arkaden“ neu gestaltet. Also noch gar nicht so lange her. Der Bärenplatz zeichnet sich im Sommer durch schöne Bepflanzung der Hochbeete aus.
Klar, könnten man die Beton-Hochbeete mal reinigen und ein paar kosmetische Arbeiten am Platz vornehmen. Das dürfte für schmales Geld machbar sein. Die Hochbeete haben den großen Vorteil, wer auf dem Platz verweilt, ist ein gutes Stück von Verkehrslärm und Abgasgestank verschont. Das soll so nicht bleiben, die Hochbeete sollen weg und der Platz aufgeräumter wirken. Die etwas verschachtelte Bebauung des Bärenplatzes hat den Vorteil, Kinder können nicht so einfach unbedacht auf die Fahrbahnen rennen.
OBG-Kandidat Roland Ruppel machte anlässlich einer Ortsbegehung einen gut durchdachten Vorschlag, wie man dort vernünftig etwas machen könnte. Er schlug z.B. das Anpflanzen von drei Bäumen vor. Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Herr Richter, erteilte für die Bäume eine klare Absage, da man damit die Schaufenster der Geschäfte nicht mehr so gut sehen könne. Auf die Rückfrage einer interessierten Bürgerin, warum dann im Planentwurf der Stadt auch Bäume vorgesehen seien, wich Herr Richter einer klärenden Antwort aus. Da kommt einem doch gleich wieder der schiefe Marktplatz und die nicht angelegten Fahrradstreifen nach Umbau der Adenauer Allee in den Sinn. Es war so vom Parlament beschlossen, aber die Verwaltung war nicht in der Lage das in der Allee so auszuführen. Also heißt es, immer genau schauen, was gemacht werden soll und ob es auch so ausgeführt werden kann und wird.
Die Abbiegespur in der oberen Adenauer Allee in die Liebfrauenstraße soll entfallen. Die Stadt sagt, ein Gelenkbus oder Sattelzug käme auch ohne diese Abbiegespur problemlos um die Kurve (direkt links an der Platane vorbei). Günter Lezius von der OBG hat es nachgerechnet. Funktioniert so leider nicht vernünftig. Große Fahrzeuge kämen zwar um die Kurve, würden aber fast an der Henchenstraße erst wieder komplett auf der rechten Spur sein. Die Stadt will mit einer „intelligenten“ Ampelsteuerung eingreifen. Schön und gut. Aber einen hohen fünfstelligen Betrag für eine intelligente Ampelsteuerung? Geldverschwendung oder? Zumal diese Gerätschaften ja auch gewartet werden müssen. Das bekommt man auch nicht umsonst.
Die OBG meint, ein Umbau der Bärenkreuzung zum jetzigen Zeitpunkt ist völlig überflüssig. CDU-Stadtverordneter und FokusO.-Vorsitzender Michael Reuter spricht immer von der Blickachse vom Friedhof aus gesehen bis in die Vorstadt. Schauen Sie mal selbst. Sie schauen auf die Dünerbude, nicht in die Vorstadt. Warum dieser Umbau für die Oberurseler Geschäfte so wichtig sein soll, ist uns nicht plausibel. Wir haben bisher keine Stimmen der Geschäftsinhaber persönlich gehört, dass dies so wichtig wäre.
FokusO. war früher mal der BdS (Bund der Selbständigen). Ehemalige Vorsitzende dieses Vereines waren auch bei uns aktiv. Ludwig Aumüller und Helga Reul. Diese fanden ausreichend bezahlbare Parkmöglichkeiten und andere Themen immer als wichtiger. Davon hört man momentan nichts. Aus unserer bescheidenen Sicht fordern wir den Marktplatz an Tagen, an denen er unbenutzt ist, wieder als Parkplatz frei zu geben. Hiermit wäre sicher den Geschäften am Marktplatz und in der Strackgasse mehr gedient als ein Umbau des Bärenecks.
Die Neugestaltung vor dem ehemaligen Kaufhaus der Mitte (KDM), wo heute unter anderem der EDEKA-Markt beheimatet ist, halten wir auch für schwierig. Wieso soll die Stadt teilweise auf Grundstücken bauen, die ihr nicht gehören? Bisher sind alle Bemühungen gescheitert, dass das Gebäude umgestaltet und belebt wird. Wir wissen, ein schwieriges Thema. Aber ohne Einbeziehung des Gebäudes macht eine Umgestaltung in diesem Bereich keinen Sinn.
Der Stadtbus soll in nördliche Richtung künftig auf der Adenauer Alleehalten. Das bedeutet, jeglicher Verkehr in diese Richtung ruht dann, wenn der Bus hält. Heute gibt es eine Bucht für den Stadtbus. Zusätzlich noch die Abbiegespur.
Aus heutiger Sicht ein total überflüssiges Projekt. Die 524.000 Euro kann man in ein sinnvolles Projekt investieren, dass auch etwas bringt oder man spart das Geld komplett ein.
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